Halbdiesel, die neuen Lanz-Bulldogs

1952 waren die jetzt in der Oldtimerszene so beliebten Glühkopf-Bulldogs Halbdieseltechnisch überholt und der Konkurrenz guter Dieselschlepper im Dieselverbrauch und in der Bedienbarkeit unterlegen.
Da überraschte Lanz im Nov.mit einer neuen Schlepper-Reihe mit völlig neuen und wesentlich verbesserten Laufeigenschaften.
Der bisher bekannte hohe Spritverbrauch des Bulldog konnte unter das Niveau guter Diesel-Motoren gesenkt, das Laufgeräusch reduziert und das Leergewicht verkleinert werden.

Der Startvorgang entsprach jetzt durch hervorragende Starteigenschaften und eine serienmäßige elektrische Starteinrichtung mit Pendelstarter dem Standart moderner Schlepper. Lanz war wieder da. Dabei sahen die neuen Schlepper den alten sehr ähnlich, weshalb sie auch weiterhin die Bezeichnung Lanz Bulldog behielten.

Die neuen Halbdiesel-Motoren arbeiteten fort an mit einem völlig neuen Brennverfahren nach dem Diesel-Prinzip aber ungekühltem Zylinderkopf.
Dadurch konnten wertvolle Eigenschaften des alten Bulldog wie der geringe Druckaufbau im Motor für den modernen Bulldog erhalten werden.

Warum heißen diese Lanz-Bulldogs Halbdiesel?
Wer den Begriff "Halbdiesel" erfunden hat, wird wohl im Dunkel bleiben. Fest steht aber, dass die neuen Bulldogs nach ihrem Auftreten so genannt wurden, um sie von den vielen immer noch in Lohn und Brot stehenden Glühkopf-Bulldogs zu unterscheiden.
Das macht auch technisch Sinn; denn ihre Motoren arbeiteten nach dem Diesel-Prinzip mit nur der Hälfte der dafür notwendigen Verdichtung. Der Begriff "Halbdiesel" war also logisch richtig.

Zunächst brachte Lanz in der Modell-Serie 06 neue Schlepper mit 17, 22 und 28 PS auf den Markt. 1953 folgte der D3606, später der 3206 und fast zu spät als Ersatz für die großen Glühkopf-Bulldogs die beiden großen Halbdiesel D5006 und D6006. Oskar