16.Oktober:
Traktorado in der Messehalle in Husum. Modelle in unterschiedlichstem Maßstab
und ihre Originale gaben sich an diesem Tag ein Stelldichein in und um
die Messehalle in Husum. Der Besucheransturm war enorm, das Gebotene
auch. Zwischen neuen Maschinen und Oldtimern zeigten Modellbauer in
liebevoll nachgebauten Landschaften auf Äckern und
Höfen ihr Können und Modellliebhaber ihre
Geschicklichkeit. Da wurde gepflügt und gesät, Gras
gehäckselt und einsiliert, dass man sich beim Zuschauen wie
Riese Goliath vorkam. So perfekt war alles gemacht und in den
Bewegungen dargestellt. Diese Veranstaltung vereinte alle kleinen und
großen Besucher mit Interesse für
landwirtschaftliche Maschinen und sprengte den Rahmen einer einfachen
Modellbörse. So waren auch die Oldtimer-Trecker vom
Trecker-Club-Bredstedtland voll in das Programm und Interesse der

Besucher
mit
einbezogen. 23 Bilder in
einem Album
geben einen
bescheidenen Eindruck. Viel Spaß beim Anschauen!
01.-03.Oktober:
Pitt Dorn
lud
anlässlich des 90.Geburtstag vom Lanz-Bulldog zur Lastorama
nach Gut Dobersdorf. Kulisse und Wetter konnten nicht passender sein.
Das Gut liegt in idyllischer Landschaft direkt am Dobersdorfer See. In
und zwischen eindrucksvollen Gutsscheunen waren Teile= und
Imbissstände aufgebaut und alte Trecker und Landmaschinen zur
Besichtigung aufgestellt worden. Die Hauptattraktion war
natürlich der HL12 von Thomas Bülck vor dem
Lanz-Dreschkasten, drumherum die vielen Nachfolger des 1.Bulldog aus
dem Lanz-Werk Mannheim. Bei herrlichem Sonnenschein gab es reichlich
Gelegenheit zum Schauen, Staunen, Kaufen und für fruchtbare
Kontakte zwischen Besuchern und Oldi-Schraubern.
Ca 30 Bilder findet
Ihr in einem Album
mit diesem
Klick.
aus der Eckernförder Zeitung vom 6.September:
Vierter
historischer Feldtag der
Oldtimerfreunde rund um Eckernförde lockte gut 300 Besucher an
28 alte Schlepper konnten bestaunt werden
Schlepper-Senioren
bei der Arbeit
OSTERBYHOLZ:
Hans-Markus Pahls
Allgaier-Schlepper aus
dem
Jahr 1948 ist ein Hingucker. Schwarz mit einem großen
Schornstein tuckerte die alte Maschine über die Koppel und
pflügte die Erde durch. Pahl war einer von 28
Oldtimer-Schlepperfahrern, die am Wochenende am historischen Feldtag
der Oldtimerfreunde rund um Eckernförde in Osterbyholz
teilnahmen.
Mit
seinem Auto kam
Pahl von Schwabe bei Jevenstedt nach
Osterby. Sein 18 Stundenkilometer schnelles Oldtimergefährt
lud er auf einen Anhänger. Denn verkehrstauglich ist der alte
Trecker nicht: „Die Beleuchtung musste man sich
früher extra kaufen", so der gelernte Landmaschinenschlosser,
dessen Leidenschaft alte Maschinen sind. 15 Oldtimerschlepper
besitzt er, der Allgaier ist aber eine echte Rarität.
Später wurde die Firma von Porsche übernommen. Bis in
die 70er-Jahre hat der bekannte Sportwagenbauer Schlepper
gebaut. Viele der früheren Allgaier wurden verschrottet. Dass
Pahl noch einen auf dem Feldtag vorstellen und diesen auch beim
Pflügen einsetzen konnte, sei schon etwas ganz Besonderes,
freute sich Pahl.
Bereits zum vierten Mal hatten die Oldtimerfreunde zur Ausstellung mit
Schaupflügen eingeladen. Allerdings hätte
die Vorführung fast abgesagt werden müssen. Noch am
Sonnabend war nicht klar, ob einen Tag später die Fahrzeuge,
die alle vor 1970
gebaut wurden, zum Einsatz kommen konnten: Die Wiese,
auf der die Veranstaltung geplant war, stand unter Wasser.
Pflügen war nicht möglich und auch .das Vorstellen
der schweren Fahrzeuge wäre schwierig geworden. Kurzerhand
zogen die Oldtimerfreunde los und fragten im Dorf nach einer neuen
Fläche. Reinhard Hansen stellte seine Koppel in Osterbyholz
zur Verfügung - der Feldtag war gerettet.
Gut
300 interessierte
Besucher zählte der
Vorsitzende der Oldtimerfreunde, Kai-Dieter Bock, im Laufe des Tages.
„Damit bin ich absolut zufrieden", sagte er. Auch, dass 28
Schlepper, davon 23 mit Pflug, zur Veranstaltung kamen, freute ihn.
Zwar hätten die Besucher in den Vorjahren auch schon
über 30 historische Landmaschinen bestaunen können,
„aber bei der Wetterlage ist das ein sehr gutes Ergebnis."

Kai Warkentin aus
Osterbyholz
gefiel der Feldtag. Er besitzt selbst einen alten Schlepper und
weiß genau, was für ihn die Faszination Oldtimer
ausmacht: „Früher gab es nicht so viel Elektronik,
es konnte nichts kaputt gehen." Und wenn doch, konnten die Landwirte
meist auch ohne eine Schlosserlehre selbst Hand anlegen.
Auch
Udo Fibelkorn
weiß, wie alte
Trecker
funktionieren. Für 1000 Euro hat er seinen Fahr D22P gekauft.
Anschließend steckte er noch 3000 Euro in die
Reparatur des 1954 gebauten Schleppers. Der Motor musste
grundüberholt werden, neue Kolben eingebaut, Zylinder
erneuert werden. Auch die Kupplung war defekt. Nur am
Aussehen, daran hat Fibelkorn, der selbst 22 Jahre in der
Landwirtschaft tätig war, nichts verändert.
Er würde es auch nicht tun. Schließlich
wäre sein Schlepper dann kein Oldtimer mehr. Er will die
Atmosphäre, wie sie früher war, erhalten. Deswegen
fährt er auch noch bis zu 30 Kilometer mit seinem
Trecker zu Oldtimertreffen.
Wo der
nächste historische Feldtag der Oldtimerfreunde rund um
Eckernförde stattfindet, steht noch nicht fest. Derzeit suchen
sie noch eine neue Wiese ab einer Größe von zehn
Kilometern im Eckernförder Umkreis bis zehn Kilometer, auf der
auch gepflügt werden darf.
Michelle Ritterbusch > Weitere Infos:
www.oldtimerfreunde-eck.de.
aus den Kieler Nachrichten vom 6.September
Konzentrierte
Männer auf schnaufenden
Maschinen
Historischer
Feldtag in Osterbyholz –
Treckerspezialisten zeigten auf dem Acker ihr Können
Osterbyholz.
Klimaanlage?
Elektronische Einspritzung?
Ergonomisch verstellbare Sitze und hydraulische
Lenkkraftverstärkung? Angesichts solch archaischer
Namen wie Allgaier und Lanz nehmen sich die Ausstattungen moderner
Trecker als Schicki-mickis für Warmduscher aus. Die
Faszination für die alten Recken ist ungebrochen, wie am
Sonntag beim Historischen Feldtag der Oldtimerfreunde rund um
Eckernförde in Osterbyholz zu sehen war.
Von Birgit Johann
Rund 30 Treckerspezialisten waren aus der näheren und
entfernteren Umgebung herangetuckert gekommen. Das Sitzen auf
Bandscheiben zermürbenden Blechsitzen unter Petrus'
großer Gratis- „Klimaanlage" und das
Lenken mit direkter Zahnstangenübertragung nehmen sie
offenbar alle gern in Kauf -auch wenn der Blick beim
Pflügen immer wieder nach hinten wandern muss. Rund 20 hatten
ihre Pflugschar an den Schlepper montiert und umbrachen damit in
geordneter Formation den feuchten Boden - eine illustre
Arbeitskolonne aus konzentrierten Männern auf
schnaufenden Maschinen. Nicht nur der Allgaier Baujahr 1948 brachte
eine schnurgerade Linie in die Koppel. Am Steuer der
bollernden Maschine - der ältesten auf dem
Feld - saß Markus Pahl aus Jevenstedt.
Bis zuletzt hatte wegen der nassen, schweren Böden noch
völlig offengestanden, ob man das Pflügen auch
tatsächlich durchziehen konnte. Das Dreschen war
bereits ersatzlos ins Wasser gefallen. „Wir konnten
keine Garben bekommen", bedauerte der Vereins-Chef, Kai-Dieter
Bock. Fürs Pflügen hatte dann aber
kurzfristig Reinhart Hansen aus Osterbyholz ein etwas
höher gelegenes Stück Land zur Verfügung
gestellt.
Rolf
Heimsohn aus Alt
Duvenstedt verzichtete darauf,
seinem
betagten Lanz diese Strapaze zuzumuten. Die Startpro

zedur eines Lanz
kann
außerdem so lange dauern, dass inzwischen
möglicherweise das Korn reif wird. Scherz beiseite,
aber zum Anwerfen gehören erstens ein Brenner, der
zunächst vorgeheizt werden muss, bevor damit
der Glühkopf erwärmt wird, zweitens eine Kurbel und
drittens eine Vielzahl Kraft erfordernder Bewegungen. Ein Lanz
braucht einen fitten Fahrer. Dieser wird dafür mit
dem unvergleichlichen Geräusch des niedrig drehenden
Motors belohnt - ein Heilklang inmitten heutiger
Hochtourigkeit.
Probleme
mit dem
Starten hatte übrigens keiner der 30
Oldtimerbesitzer. Gepflegte, gut restaurierte Maschinen
präsentierten sich dem fachkundigen Publikum,
dessen überwiegender Teil Bezug zur Landwirtschaft
hatte. Der ehemalige Bauer Nis Hansen reiste ganz aus Handewitt an, um
in Osterby alte Trecker zu erleben.
copyright
Oskar Sellschopp